Ohne Kümmerer geht es nicht bei der Hilfskräftegewinnung aus dem Westbalkan
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Esad Salkovic war im Oktober 2019 der erste Mitarbeiter aus dem Westbalkan, den das Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen Wellering aus Ascheberg eingestellt hat. Mittlerweile, fünf Jahre später, sind es bereits 15 der insgesamt rund 40 Beschäftigten. Und Esad Salkovic kommt dabei weiterhin eine besondere Rolle zu.
Denn er hat immer noch eine enge Verbindung zu seinem Heimatland Montenegro – und über ihn kommen immer wieder Anfragen von Hilfskräften aus den Westbalkanländern, die ebenfalls in Deutschland arbeiten und sich bei Wellering bewerben möchten. „So ist Esad sozusagen zu unserem Mittelsmann geworden“, sagt Inhaberin Andrea Wellering und lacht. „Ohne ihn kämen wir nicht an so viele Hilfskräfte aus dem Westbalkan, und könnten sie so schnell integrieren. Er hat unser Vertrauen und das der Bewerber. Man braucht einen Kümmerer wie ihn, der beide Sprachen spricht und uns damit noch einmal vieles erleichtert. Esad ist enorm wichtig mit dem, was er tut.“ Denn obwohl Menschen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, dem Kosovo, der Republik Nordmazedonien, Montenegro und Serbien über die so genannte Westbalkanregelung auf Helferniveau ohne Nachweis von Deutschkenntnissen und Anerkennung von Abschlüssen einreisen und in Deutschland arbeiten können, ist der Aufwand nicht gering.
Intensive Unterstützung vor der Einreise und nach der Ankunft
Gemeinsam mit Esad Salkovic unterstützen die Inhaber Andrea und Ralf Wellering die Hilfskräfte, wo sie können. „Wir kümmern uns zum Beispiel um die Beantragung des Visums und um einen Termin bei der Botschaft“, erklärt Andrea Wellering. Aktuell ist das Kontingent für Zustimmungen für Aufenthaltstitel allerdings auf 50.000 pro Kalenderjahr begrenzt. Sobald der Bewerber einen Termin bei der deutschen Botschaft hat, schließen Ralf und Andrea Wellering den Arbeitsvertrag mit dem Bewerber ab und reichen die Erklärung zum Beschäftigungsverhältnis bei der Botschaft ein.
Auf diese Weise sind mittlerweile rund 15 Hilfskräfte ohne einen in Deutschland anerkannten Berufsabschluss bei Wellering beschäftigt. Alle haben eine sechsmonatige Probezeit, damit beide Seiten
schauen können, ob es passt. „Aber bisher war es nur zweimal der Fall, dass es nicht passte“, sagt Andrea Wellering. Die Beschäftigten aus dem Westbalkan sind in der Regel männlich, handwerklich
begabt und zwischen 20 und 40 Jahre alt. „Fleiß, Zuverlässigkeit und Motivation sind für uns das Wichtigste“, erklärt die Inhaberin. „Idealerweise haben die Bewerber auch einen Führerschein
Klasse BE, da wir sie so besser einsetzen können und sie auch mehr verdienen können, allerdings gehen auch hier die Regelungen wieder auseinander: Führerscheine aus Bosnien und Herzegowina werden
beispielsweise in Deutschland anerkannt, aus Montenegro nicht“, erklärt Andrea Wellering.
Wohnraum-Angebot und Hilfe bei der Wohnungssuche
Um den Beschäftigten den Start so leicht wie möglich zu machen, stellen Andrea und Ralf Wellering Wohnraum aus dem eigenen Bestand zur Verfügung. Außerdem helfen sie bei der Wohnungssuche und übernehmen ggf. Bürgschaften für die Vermieter. „Hier schauen wir in der nahen Umgebung um unseren Betriebshof“, sagt die Inhaberin. Gemeinsam mit Esad Salkovic begleiten sie die Beschäftigten zudem bei sämtlichen Behördengänge und Anmeldungen, die nach der Ankunft in Deutschland nötig sind. Aufgrund der gemeinsamen Sprache unterstützt Esad Salkovic die Beschäftigten anfangs auch auf den Baustellen. Sobald sie sich dort gut zurechtfinden und auch die deutsche Sprache ein wenig erlernt haben, werden sie in die bestehenden Kolonnen integriert.
Hilfe erhält Esad Salkovic dabei von Bauleiter Mirza Hasanic aus Bosnien-Herzegowina. Er ist das Bindeglied zwischen dem Vorarbeiter, der vor allem draußen vor Ort ist, und dem Büro. Mirza Hasanic fand über ein Stellengesuch von Wellering für einen Gartenbau-Techniker im Job-Portal der Bundesagentur für Arbeit seinen Weg nach Ascheberg. Die Inhaber Andrea und Ralf Wellering unterstützten auch ihn bei der Visa-Beantragung, dem Anerkennungsverfahren für seinen Berufsabschluss, der Wohnungssuche und in vielen anderen Bereichen beim Ankommen.
Unterstützung beim Familiennachzug
Doch oft ist die Hilfe auch hier noch nicht zu Ende: Sind die neuen Mitarbeiter gut angekommen, unterstützt das Unternehmen den Familiennachzug. Um einreisen zu können, muss die Ehefrau
elementare Deutschkenntnisse auf A1-Niveu nachweisen, kann dann das Visum beantragen und ist in Deutschland direkt arbeitsberechtigt.
Die vereinfachten Voraussetzungen für die Visa-Erteilung für Hilfskräfte ohne Anerkennung von Abschlüssen oder Nachweis von Deutschkenntnissen gilt nur für die Westbalkan-Staaten. Mehr dazu unter
www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitskraefte/fachkraefte-ausland/westbalkanregelung
https://wellering.eu/
Text: Sabrina Becker | Foto Wellering