Social-Media-Profil ersetzt die Bewerbungsmappe
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Ein Link zu einem meiner Social-Media-Profile – mehr ist seit November 2017 für eine Bewerbung bei der STF Gruppe mit Sitz in Dülmen nicht mehr nötig. So radikal dieser Schritt des weltweit tätigen Dienstleisters im Ingenieurbereich klingt, so konsequent und logisch ist er jedoch mit Blick auf seine Zielgruppe und dem dort herrschenden Fachkräftemangel. Ingenieurleistungen für Telekommunikationsunternehmen, Fachplanung der Technischen Gebäudeausrüstung sowie geschäftsbereichsübergreifende Unterstützung bei der Digitalisierung und ein eigenes Personal-Recruiting gehören zu den Leistungen von STF. „Wir könnten in allen Bereichen schneller wachsen, aber uns fehlt das Personal: Ingenieure, ITler, sogar Recruiter“, sagt Frédéric Dildei, Projekt- und Vertriebsmanager von STF ITech. „Uns ist klar, dass wir heute den Bewerber von uns überzeugen müssen und nicht andersherum, aber trotzdem bleiben einige Stellen aufgrund der großen Konkurrenz auf dem Markt unbesetzt.“
Vergünstigen und Zusatzangebote für Mitarbeiter
Deshalb investiert die STF Gruppe viel, um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice zählen schon lange zu den Standards. Kooperationen mit Fitnessstudios, Online- und Modeshops sowie Autohäusern für ein vergünstigtes Autoleasing plus Angebote für die betriebliche Altersvorsorge kamen nach und nach hinzu. Bei Stellenausschreibungen sind Google- und Facebook-Anzeigen längst Alltagsgeschäft und über Jobspreader werden die Arbeitsplatzangebote direkt bei mehr als 30 verschiedenen Jobbörsen sichtbar.
Doch das Problem war damit immer noch nicht gelöst. „Wir haben uns deshalb zusammengesetzt und überlegt: Was sind ganz konkret die Hürden für eine Bewerbung? Welchen Weg würden die Bewerber wählen? Unsere Wünsche blieben dabei bewusst komplett außen vor“, erklärt Georg Bergjohann, Leiter Marketing und Kommunikation. Diese Art der Problemlösung sei fest verankert bei STF: „Wir sehen unsere Mitarbeiter als Entrepreneure, deren Vorschläge und Verbesserungsideen nicht nur gern gehört, sondern auch umgesetzt werden – so dass man früh Verantwortung übernehmen kann und dadurch noch mehr motiviert wird“, sagt Bergjohann.
Bewerbungsanschreiben ist die größte Hürde
Beim konkreten Problem der Mitarbeitergewinnung sei schnell klar gewesen, dass das übliche Bewerbungsanschreiben wahrscheinlich die größte Hürde ist. „Gerade Ingenieure und ITler schreiben vielleicht gerne einen 20-seitigen Fachaufsatz, aber vermutlichen keinen eloquenten Text mit Eigenwerbung und Lob für das Unternehmen bei dem sie sich bewerben“, sagt Bergjohann.
Dazu kommt der Zeitfaktor: „Wir suchen nach Mitarbeitern in Berufsfeldern in denen es quasi keine Arbeitslosigkeit gibt, das heißt: Alle Bewerber sind entweder in einer festen Anstellung oder im Studium. Jobsuche oder ein möglicher Jobwechsel kostet ihnen also die Freizeit – und je weniger sie davon aufwenden müssen, umso besser“, sagt Norina Hoeveler, Marketing- und Kommunikationsmanagerin. Und warum sollte man Daten über sich, die sowieso im XING-, LinkedIN oder Facebook-Profil gespeichert sind, noch einmal mühevoll in eine Bewerbungsmaske eintragen müssen?
FastTrack macht Bewerbung mit wenigen Klicks möglich
Die Antwort auf diese Überlegungen und Fragen heißt FastTrack. Dank der Software, die STF mit Unterstützung der Agentur Typometris aus Münster entwickelt hat, dauert eine Bewerbung nur noch ein paar Klicks lang: Button „Expressbewerbung“ unter der Stellenanzeige auswählen, die URL des eigenen, aussagekräftigsten Social-Media-Profils in das dafür vorgesehene Feld kopieren, der Datenschutzerklärung zustimmen, den Senden-Button anklicken. Fertig.
„Der Erfolg übertrifft unsere Erwartungen“, erklärt Frédéric Dildei. „Verglichen mit dem gleichen Vorjahreszeitraum haben wir 22 Prozent mehr Bewerber und konnten mehr Leute einstellen. Ein weiterer großer Pluspunkt: Bewerber über FastTrack sind im Schnitt besser qualifiziert für den Job als die anderen.“ Führt die extrem niedrige Zugangshürde denn nicht dazu, dass die Zahl der Bewerber steigt, die nicht passen oder am Ende dann doch kein Interesse hat? „Das werden wir sehr häufig gefragt“, sagt Georg Bergjohann. „Aber nein, das ist nicht so.“
Tool stammt zu 100 Prozent aus der Praxis
All diese Erfolge sprechen sich rum. Neben der Zahl der Bewerber steigt auch die Zahl der Unternehmen, die sich für FastTrack als Bewerbungstool interessieren. Und so vermarktet die STF Gruppe nun aktiv das Tool, das sie eigentlich nur zur Optimierung des eigenen Recruitingprozesses entwickelt hat. „Aber genau das ist unser wichtigstes Verkaufsargument: FastTrack ist zu 100 Prozent aus der Praxis entwickelt worden. Wir haben die gleichen Probleme wie unsere Kunden und versuchen sie natürlich bestmöglich zu lösen“, sagt Dildei. „Da die Software ja sowieso schon sehr einfach gestaltet ist, lässt sie sich auch leicht auf die Spezifika anderer Berufsgruppen anpassen.“
Ist eine FastTrack-Bewerbung eingegangen, prüfen die Mitarbeiter im Recruiting, ob der Bewerber zum Unternehmen und zum Job passt und ob Informationen fehlen. Ist dies der Fall, holen die Mitarbeiter sie ein und fragen zum Beispiel, ob sie sich auch die anderen Social-Media-Profile des Bewerbers anschauen dürfen. „Wenn wir dann immer noch Interesse haben, vereinbaren wir ein erstes Telefoninterview“, erklärt Dildei. Dem klassischen Bewerbungsprozedere trauere er nicht hinterher. „Wenn wir voraussetzen, dass das Social-Media-Profil aussagekräftig und gepflegt ist – und das ist es in der Regel bei Menschen, die auf der Jobsuche sind oder sich einen Jobwechsel vorstellen können – dann halte ich diese Art von Bewerbung sogar für authentischer. Ich bekomme direkt einen Eindruck von dem Menschen und kein extra auf uns zugeschnittenes Anschreiben, in dem der Bewerber versucht, sich so vorteilhaft wie möglich darzustellen.
Text/ Fotos/ Video: Sabrina Becker