Sparkasse Westmünsterland

Von Kollegen für Kollegen: Digitalisierungsbotschafter zeigen neue Möglichkeiten der Qualifizierung

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Die Sparkasse Westmünsterland ist in den Kreisen Borken und Coesfeld zu Hause. An 101 Standorten sorgen über 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Betreuung der Kunden. Im Interview berichten Michael Lukas (Direktor Personalwesen), Rolf Hoffboll (Leiter Personalentwicklung) und Vanessa Schäper (Referentin Personalentwicklung), wie ihr Unternehmen die Digitalisierung aufnimmt, einbindet und zum Vorteil für Mitarbeiter und Kunden nutzt:

 

Welchen Einfluss hat die Digitalisierung konkret auf die Arbeit der Sparkasse Westmünsterland?

Michael Lukas: Durch Digitalisierung hat sich schon ziemlich viel in unserem Berufsfeld verändert. Wir stellen fest, dass der Zugang zum Kunden und der Kontakt mit ihm zunehmend über digitale Kanäle läuft oder zumindest dort beginnt. Er hat eine andere Erwartungshaltung an die Sparkasse und beginnt online einen Prozess häufig schon selbst. Der persönliche Kontakt zu uns findet wesentlich später statt, als noch vor einigen Jahren. Viel früher hingegen werden Service-Leistungen mobil genutzt.

 

Was heißt das für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

Rolf Hoffboll: Wir müssen und wollen in der Lage sein, möglichst umfassend auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden zu reagieren und sie dort abzuholen, wo sie gerade stehen. Das setzt natürlich voraus, dass wir wissen, wovon wir reden – auch in punkto Digitalisierung. Wer zum Beispiel selbst kein Online-Banking macht oder noch nie die Sparkassen-App benutzt hat, kann Kunden auch nicht kompetent beraten. Deshalb gibt es bei uns sogenannte „Digitalisierungsbotschafter“.

 

Was tut ein Digitalisierungsbotschafter?

Vanessa Schäper: Die Digitalisierungsbotschafter sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Aufgaben rund um das Thema Digitalisierung bei uns im Unternehmen übernehmen. Das heißt konkret: Sie klären über neue Tools und Prozesse auf, informieren Kolleginnen und Kollegen, erklären, beantworten Fragen oder kommen vorbei und zeigen, wie etwas funktioniert.

 

Also ein Modell von Kollegen für Kollegen?

Rolf Hoffboll: Genau, die Idee dafür kam aus der Belegschaft. Hinter dem Modell steht der Ansatz des kollegialen Lernens. Für uns als Arbeitgeber macht das viel Sinn, da auf diese Weise auch das Know-How der Mitarbeiter selbst genutzt wird, statt dass Leistungen von Dritten eingekauft werden müssen.

 

Wie lief die Implementierung ab?

Michael Lukas: Wir haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgerufen, sich freiwillig dafür zu melden. Hundert haben sich dann beworben. Aktuell sind bei uns 50 Digitalisierungsbotschafter im Einsatz, bunt gemischt von jung nach alt, mit und ohne Vorkenntnisse im Bereich der Digitalisierung. Die haben wir in mehreren Workshops für ihre Aufgaben qualifiziert.

 

Und wie sind die Digitalisierungsbotschafter im Unternehmen verteilt?

Vanessa Schäper: Sie haben eine feste Organisations-Einheit und tauschen sich untereinander aus – die entsprechende What´s-App-Gruppe ist da die Lebensader. Ein Kernteam mit Mitgliedern aus allen Bereichen steuert die Einheit und achtet darauf, dass in möglichst jeder Abteilung und Organisations-Einheit ein Digitalisierungsbotschafter arbeitet, damit flächendeckend Ansprechpartner zum Thema für die Kolleginnen und Kollegen vorhanden sind.

 

Haben die Digitalisierungsbotschafter Perspektive?

Michael Lukas: Auf jeden Fall, das Konzept ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt und kommt gut an. Außerdem arbeiten wir schon an einer Version 2.0: Wir möchten, dass die digitalen Lösungen für Kunden von den Digitalisierungsbotschaftern intern befeuert werden. Das heißt auch, dass jeder Mitarbeiter in Zukunft noch stärker die Kundenbrille tragen muss. 

 

www.sparkasse-westmuensterland.de

 

Text: Eva Stannigel | Fotos: Sparkasse Westmünsterland