Betrieblicher Pflegekoffer Münsterland


Berufstätigkeit und Pflege von Angehörigen schnell und bestmöglich vereinbaren

Praxisnahe und unkomplizierte Hilfe bietet der Betriebliche Pflegekoffer der Wirtschaftsförderungen der Münsterland-Kreise. Er richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen und deren Beschäftigte, die die Pflege von Angehörigen und ihren Job bestmöglich miteinander vereinbaren wollen.

 

Pflege kann Leistungsfähigkeit und Motivation im Job verringern

 

Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt rasant an. Das spüren auch immer mehr Betriebe, denn viele Beschäftigte kümmern sich um ihre pflegebedürftigen Angehörigen. Die Pflege kann für diese eine große Belastung darstellen, und oft leidet auch ihre Leistungsfähigkeit und Motivation am Arbeitsplatz darunter. Wenn Beschäftigte Pflege und Beruf gut verbinden können, hat auch der Betrieb viel davon.

 

Die Pflegebedürftigkeit eines Angehörigen trifft den Beschäftigten meist unvorbereitet. In kurzer Zeit müssen Pflege und Betreuung so organisiert werden, dass sie mit dem Alltag und der Berufstätigkeit des pflegenden Angehörigen gut zu vereinbaren sind – und gleichzeitig möglichst optimal für den zu Pflegenden sind. Nur so haben die Mitarbeiter „wieder den Kopf frei“ für die Aufgaben im Betrieb.

 

Informationen über gesetzliche Grundlagen und Beratungsangebote

 

Aber diese Aufgabe gelingt leider nicht immer. So zeigen Statistiken, dass viele Beschäftigte ihre Arbeitszeit reduzieren müssen, außerplanmäßige Fehlzeiten haben und zum Teil sogar ihre Berufstätigkeit ganz aufgeben – angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels ein nicht zu akzeptierender Verlust für Unternehmen. Eine Unterstützung der Beschäftigten ist deshalb auch zum Wohl des Unternehmens. Wie diese aussehen kann, dazu gibt der Betriebliche Pflegekoffer Anregungen und Tipps. Er informiert über gesetzliche Grundlagen und die unterschiedlichen Beratungsangebote in den vier Münsterland-Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf. Er unterstützt durch Checklisten und stellt Plakate und Flyer für die interne Unternehmenskommunikation zur Verfügung, um die Mitarbeiter über das Beratungsangebot zu informieren.

 

Während sich der Unterstützungsbedarf bei manchen Erkrankungen schleichend entwickelt, wird bei akuten Ereignissen, zum Beispiel einem Schlaganfall, über Nacht plötzlich alles anders. Die Mitarbeiter und ihre Familie müssen sich von heute auf morgen auf eine neue Lebenssituation einstellen. In beiden Fällen stehen sie zunächst unter einer großen Belastung und werden viele Fragen haben. Durchschnittlich jeder zehnte Beschäftigte ist in irgendeiner Form an der Pflege eines Familienangehörigen beteiligt – mit deutlich zunehmender Tendenz. Somit stehen immer häufiger Beschäftigte vor der Herausforderung, die Pflege eines Angehörigen mit der Berufstätigkeit vereinbaren zu müssen. Dazu gehört es auch, die emotionale Belastung zu bewältigen und eventuell unterstützende Ansprechpersonen und Dienstleistungen zu finden.

 

Verschiedene Themenschwerpunkte und Checklisten

 

Hier kann der Betriebliche Pflegekoffer helfen, die Pflegesituation zu meistern. Er gibt einen Überblick über die regionalen Angebote und enthält verschiedenste Informationsbroschüren beispielsweise zu den Themen „Haushaltsnahe Dienstleistungen“, „Rente für pflegende Angehörige“, „Minijobs“, „Vorsorgevollmachten“ und eine Checkliste zum Aufbau eines tragfähigen Pflegearrangements.

 

www.betrieblicher-pflegekoffer.de

 

Text: MOSAIK MANAGEMENT/ Sabrina Becker | Foto pixelio.de