Ein E-Bike als Dienstfahrzeug: Gesundheit fördern und das Klima schützen

Früher fuhr Jürgen Demmer nur im Sommer mit dem Rad zur Arbeit. Weshalb er seit einigen Monaten auch bei Wind und Wetter fährt, hat nicht nur mit betrieblicher Gesundheitsförderung zu tun. Vielmehr war es ein unschlagbares Angebot seines Fahrradhändlers, das ihn dazu gebracht hat. Den Gedanken, jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, hatte er schon oft: Es hält fit, ist allemal gut für die Gesundheit und macht nach getaner Arbeit den Kopf frei. Theoretisch. Meist blieb es jedoch nur bei dem Gedanken und er stieg wieder in sein Auto, immerhin sind es zwölf Kilometer von seinem Wohnort Gescher bis zum Arbeitsplatz in Coesfeld. Nur bei schönem Wetter war der Wille stark genug.
Autos sind das tägliche Geschäft
Jürgen Demmer ist Filialleiter der Reifen Böwing OHG am Standort Coesfeld. Das Unternehmen vertreibt Reifen und Felgen – für Autos. Spezialisiert hat sich das Unternehmen mit insgesamt acht festangestellten Mitarbeitern auf das Tunen und die Spurverbreiterungen von Fahrwerken, aber auch Achsvermessung und Spureinstellung gehören in das Firmenportfolio. Das Team – eine Frau und acht Männer, die an den beiden Standorten in Gescher und Coesfeld beschäftigt sind – kennt sich also bestens aus mit Autos.
Die zündende Idee kam Jürgen Demmer beim Frühstück. Er las in der Zeitung einen Artikel über E-Bikes. Das sollte die Lösung sein, dachte Demmer und vereinbarte einen Termin beim Fahrradhändler. Im Beratungsgespräch schließlich stellte er fest, dass der Kauf eines E-Bikes eine kostspielige Angelegenheit darstellt. Für ein solides und qualitativ hochwertiges Rad dieser Kategorie werden mindestens 2.000 Euro fällig. Und dennoch, die Strecke von insgesamt 600 Kilometern im Monat würde so sicherlich leicht zu bewältigen sein. Er wägte ab. Der Verkäufer nannte ihm schließlich das ausschlaggebende Argument. Er müsse das Rad ja nicht kaufen, er könne es auch ganz einfach leasen – als Dienstfahrzeug über seinen Arbeitgeber.
Leasingrate wird als Gehaltsumwandlung vom Bruttolohn abgezogen
Wieder in der Firma, stellte Jürgen Demmer das Modell seinem Arbeitgeber vor – quasi als Ersatz für ein Dienstfahrzeug. Der Chef war sofort einverstanden, zumal er es ja nicht zahlen muss. Die Leasingrate von 140 Euro wird als Gehaltsumwandlung vom Bruttolohn abgezogen und dies wiederum wirkt sich positiv auf den Nettolohn aus. „Ähnlich wie bei einem Dienstwagen versteuere ich ein Prozent des Listenpreises pro Monat und profitiere so durch Einsparungen der Lohnsteuer“, erklärt Demmer zufrieden. Nach Abzug entstehen tatsächliche Kosten von rund 50 Euro netto monatlich.
Hinzu kommt, dass er mit seinem E-Bike fünf Cent pro Kilometer Arbeitsweg absetzen kann – bei 600 Kilometern im Monat immerhin 30 Euro. „Auch die Pendlerpauschale von 30 Cent pro Kilometer kann angesetzt werden“, wie er hinzufügt. Die Umsetzung ist einfach und unkompliziert und dem Arbeitgeber entstehen keinerlei Kosten. Lediglich die Buchhaltung muss die Lohnabrechnungen ändern. Außerdem sei E-Bike-Leasing „eine Art betrieblicher Gesundheitsförderung“, wie Jürgen Demmer schmunzelnd ergänzt.
„Man bleibt fit und kommt nie verschwitzt auf der Arbeit an"
Die Laufzeit des Leasingvertrags beträgt drei Jahre. Innerhalb dieser Zeit sind alle Reparaturen und Inspektionen inbegriffen. Dann kann Demmer entscheiden, ob er das Rad für zehn Prozent des Listenpreises übernehmen und sein Eigen nennen will oder lieber ein neues Rad anschaffen möchte. Doch ganz gleich, wie er sich entscheiden wird, er profitiert in jedem Fall jetzt schon von dem Modell: „Man bindet kein Kapital, bleibt fit und gesund und kommt nie verschwitzt auf der Arbeit an.“ Einzig der Regen macht ihm manchmal etwas zu schaffen, weil er jetzt wirklich jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fährt.
Text: MOSAIK MANAGEMENT | Foto pixelio.de